Term Main definition
R-Prinzip

Prinzip der radikalen Richtungsunterscheidung. Äste am Baumstamm, Arme an der menschlichen Figur, der Kamin auf dem Dach usw. stehen in der frühen Zeichenphase im rechten Winkel zur betreffenden Grundlinie. „Der rechte Winkel ist eines der ersten und primitivsten Zeichenelemente für die Darstellung des Zueinanders von Gestaltgliedern.“ (Mühle 1975, S. 90)

Richtungsdifferenzierung

Die Abweichung von der Hauptrichtung wird mit einem schrägen Winkel gezeichnet.

Richtungszusammenhang

Organisch erscheinender Übergang z. B. von Körper zu Armen und Beinen, von Stamm zu Ästen. Diese Lösung wird erst mit dem Jugendalter erreicht, macht sich aber bereits in der späten Kindheit bemerkbar.

Rundformen

„Runde Formen tauchen nach und nach [...] auf. Zunächst sind es Linien, die im Kreis herumführen – Spuren der entsprechenden Armbewegung. Sie zeigen das Glätten oder Vereinfachen von Kurven, das eine gewisse motorische Übung immer mit sich bringt. Jede Tätigkeit mit den Händen gelangt nach einiger Zeit zu fließenden Bewegungen [...]. Die Hebelanordnung der menschlichen Glieder erleichtert runde Bewegungen. Der Arm dreht sich um das Schultergelenk, und feinere Drehbewegungen werden vom Ellbogen, dem Handgelenk und den Fingern besorgt. Die ersten Kreisbewegungen verraten also einen Organisationsprozess der Motorik nach dem Prinzip der Einfachheit." (Arnheim 2000, S. 171)